Feuerwehr - Aktive Mannschaft

 

Wenn die Propangasflasche Feuer fängt

Aktive der Feuerwehr Oberleiterbach lassen sich im Umgang mit Flüssiggas schulen. Dabei wird auch die Vorgehensweise bei Bränden besprochen. Warum beherztes Vorgehen wichtig ist.

06.03.2024 Eine meterhohe Flamme schießt aus der Gasflasche. Der Nachthimmel von Röbersdorf ist hell erleuchtet. Ausbilder Josef, im Hauptberuf bei einem großen Gaslieferanten angestellt, kippt nun die brennende Flasche um. Flüssiggas tritt aus, ein Feuerball entsteht, die Flammen sind nun noch einmal deutlich größer. „Also, auf geht’s!“, fordert er die Umstehenden im Halbdunkel auf. Beherzt greift sich Frank Hennemann den Feuerlöscher und geht in Richtung Flammen. Markus Drossel folgt ihm auf dem Fuß.

Es ist ein Lehrgang des Kreisfeuerwehrverband. Mitglieder der Feuerwehren Hallstadt, Memmelsdorf, Strullendorf, Scheßlitz, Straßgiech, Königsfeld, aber auch Röbersdorf und Oberleiterbach, lernen an diesem Abend Wichtiges zum Thema Flüssiggas. Dabei geht es in erster Linie nicht um Methan, also Erdgas, sondern vornehmlich um Propan und Butan. Propan ist das Gas, das handelsüblich in Campinggasflaschen gefüllt wird. Bhutan wiederum ist der Brennstoff beispielsweise in Feuerzeugen.

Der Ausbilder vermittelte, dass bei einer Temperatur von 20 Grad Celsius in etwa acht bar Druck in einer Propangasflasche sind. Diese ist übrigens maximal zu 85 Prozent vom Hersteller gefüllt. Diesen Spielraum braucht das Gas, um sich bei Nutzung vom flüssigen Aggregatzustand in gasförmig zu verwandeln.

Sowohl Butan als auch Propan sind schwerer als Luft, sinken bei Austreten also zu Boden. Propan-Gas ist prinzipiell geruchlos, wird aber mit einem Duftstoff nach faulen Eiern versehen, um Leckagen schneller bemerkbar zu machen. Es ist ungiftig, wirkt aber, wie Butan auch, narkotisierend. Und, einmal eingeatmet in die Lunge, setzt es sich im unteren Teil der Lunge fest und wird aufgrund seiner Schwere nicht wieder ausgeatmet. Die schwarze UN-Nummer auf orangenem Grund, eine vierstellige Zahl zur Kennzeichnung von Stoffen oder Gegenständen, hilft, das Gas zu identifizieren. Die zweistellige Gefahrnummer hilft, das Gas und seine möglicherweise gefährlichen Eigenschaften zu klassifizieren. Propan hat dabei die Nummer UN 1978, Butan die Ziffer UN 1011.

Mythen widerlegt

Der Fachmann ging Mythen rund ums Gas bewusst an. Er informierte, dass eine Flamme nicht in eine brennende Gasflasche zurück schlagen kann. Er warnte davor, Gasflaschen zu überfüllen, denn durch Erwärmung beispielsweise durch Sonnenstrahlen können dann gut und gerne an heißen Sommertagen 160 bar entstehen. Das kann hochriskant werden, für Betreiber und Feuerwehr gleichermaßen. Wenn eine Gasflasche in Benutzung vereist, bedeutet das übrigens, dass in zu kurzer Zeit zu viel Gas entnommen wird. Das Flüssiggas, das in der Flasche unter Druck -40 Grad hat, entzieht der Umgebung Wärme. Feuerwehrleute erkennen an der Höhe des Eises, wie weit die Flasche mit flüssigem Gas gefüllt ist.

Meterhoch schießt die Flamme in den nächtlichen Himmel. Foto: M. Drossel
Foto: M. Drossel

Der Niederbayer zeigte den Feuerwehrleuten außerdem, wie an großen Flüssigkeitstanks die Abschaltungvorrichtungen zu finden sind. Beim Erkunden ist es wichtig, über die Amaturen den Füllstand zu prüfen und ebenso den Druck, der anliegt. Wichtige Informationen für Fachleute, die eventuell zur Rate gezogen werden müssen. Insgesamt drei Absperrhähne gibt es zwischen dem Flüssiggastank und dem gasverbrauchenden Gerät: einen am Tank selbst, einen im Bereich der Zuführung am Haus und einen am Verbraucher selbst. Wenn Gas austritt, ist es wichtig, nicht nur großflächig abzusperren, sondern auch tieferliegende Bereiche wie Schächte, Gullys oder Kellerräume abzudecken beziehungsweise abzuschirmen. Natürlich sind jegliche Zündfunken zu vermeiden. Beim Umgang mit dem Flüssiggas sind Schutzkleidung im allgemeinen und Handschuhe im Speziellen unabdingbar. Zur Erinnerung: Das Gas hat -40 Grad.

Schnell und konsequent: Teilnehmer des Seminars Flüssiggas bekämpfen den Brand. Foto: M. Drossel

Löschversuche unternommen

Nach der Theorie ging es an die Löschversuche. Zunächst wurde am Sportplatz eine stehende Gasflasche in Brand gesetzt, die es mit dem Feuerlöscher zu löschen galt und anschließend das Gas abzudrehen war. Bei diesem Versuchsaufbau war die Flamme, weil es sich ausschließlich um eine gasförmigen Brennstoff handelte, zwar schon beeindruckend hoch, aber noch nichts zu dem, was folgen sollte.

Als der Ausbilder dann die Gasflasche umlegte und neben dem „normalen“ Gas auch Flüssiggas im Brand geriet, war das eine Hausnummer größer. Durch die theoretische Einführung aber hatte der Fachmann den Seminar den „Schrecken“ im Umgang mit dem Gas längst genommen. Konsequent gingen sie vor, handelten schnell und konsequent, hatten mit dem Feuerlöscher die Brände schnell im Griff. Mit der Begutachtung des zwei Tonnen schweren Flüssiggastanks am „Falke“-Sportheim und dem Hinweis, worauf hier bei Prüfungen durch Fachleute und im Einsatzsfall für die Feuerwehren zu achten ist, endete ein ebenso kurzweiliges wie informatives Seminar. Bereits im Vorjahr hatte Angela Hennemann diese Fortbildung genossen. Nun hat die Feuerwehr Oberleiterbach schon drei Flüssiggas-Spezialisten.   M. Drossel


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