Station 25 - Leiterbachbrücke

 

Nepomuk und Marter

Zum Marter

Bildstock von 1724, Denkmal.

Die auf dem Gesims angebrachte Datierung (1724) mit Signatur (SM) weisen auf den Unterleiterbacher Steinmetz Johannes SchwartzMann hin, der vor allem im Obermaingebiet tätig war.

Der Name Marter geht auf eine der vier Darstellungen auf dem Bildstock zurück, welche die sogenannten „Marter Christi“ zeigt. Zudem ist hier neben der Dreifaltigkeit mit Christus, Gott Vater auf der Weltkugel sitzend und der Heilig-Geist-Taube sowie einer Pietà ein Bildfeld mit dem Ortspatron Sankt Laurentius angebracht, der in Richtung Kirche blickt.

Marter
Nepomuk

Zum Nepomuk

Standbild des hl. Johannes von Nepomuk, um 1750/60.

Typische Darstellung des Nepomuk in langem Leibrock, Chorhemd, aus Pelzen gefertigtem Schulterumhang und Birett (so nennt der Fachmann diese typische Kopfbedeckung christlicher Geistlicher).

Sankt Nepomuk wird verehrt als Patron der Flößer, Schiffer, Müller und Brücken, der Beichtväter und Priester

Geschichte

Host scho kört? – Der „beleidigte” Nepomuk

Das Haufendorf Oberleiterbach teilte sich früher in die beiden Hälften „Oberend” und „Unterend”, getrennt durch den Bach. Gegen Ende des 18. Jahrhunderts ließ der Bauer Johann Hennemann eine Sandsteinstatue, den hl. Johannes von Nepomuk, anfertigen. Er sollte an einer geeigneten Stelle im Dorf aufgestellt werden.

Die Bauern des Unterends wollten ihn – da der Heilige als Brückenheiliger verehrt wird – bei der Brücke über den Bach aufstellen, wurden sich aber geld- und arbeitsmäßig nicht einig.

Johann Hennemann machte daraufhin kurzen Prozess und setzte die Statue ins Zentrum des Dorfes bei der Kirche. Zum Trotz durfte er nicht ins Unterend schauen, sondern blickte nach oben zu seinem Hof. Um den hl. Johannes von Nepomuk herum pflanzte er drei Linden. Manche Wanderer fragten, warum die Figur verkehrt herum stehe. Die alten Oberleiterbacher kannten den Grund.

Die Statue ist heute noch erhalten. Sie steht nicht mehr in der Mitte der Straße, sondern am Rande auf Gemeindegrund und schaut gnädig ins Dorf herab.

(Quelle: Ludwig Hennemann, In: Thomas Gunzelmann, Pfarrei Kirchschletten 1698 – 1998, S. 286)

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